Die Zucht
Die Zucht und die Überwachung dieser ist eine der Kernaufgaben des Vereines.
Die von uns betreuten Züchter engagieren sich sehr stark für ihre Rasse, deren Zucht und den Verein und widmen ihre Freizeit ganz ihren Hunden.
Unsere Satzung und Zuchtordnung sieht keine gewerbliche Hundezucht vor, keine reine Zwingerhaltung ,Haltung in separaten Hundezimmern oder gekachelten Aufzuchtbuchten. Das heißt im Klartext, die Hunde unserer Züchter sind alle geschätzte Familienmitglieder und die wenigen Würfe werden liebevoll im Kreise der Familie aufgezogen und nicht im Zwinger oder abseits vom täglichen Geschehen. Die Welpen sind von Geburt an an die ständige Anwesenheit von Menschen und deren Geräusche gewöhnt, das ist für die Sozialisation von späteren Familienhunden unabdingbar.
Unsere Züchter sind eng an die Zuchtvorgaben und Reglementierungen gebunden, die sie einhalten müssen und deren Einhaltung wir kontrollieren. Wer sich nicht an die Richtlinien hält, der muss uns verlassen und kann nicht mehr unter der Schirmherrschaft des OBCEs züchten, in diesem Punkt sind wir kompromisslos – und das aus gutem Grund.
Insbesondere bei so seltenen Rassen wie wir sie betreuen, mit nur wenigen verfügbaren Zuchttieren, die auch noch so aufwändig in der Beschaffung sind, ist es ganz besonders wichtig, äußerst umsichtig zu selektieren. Denn Fehler wiegen hier doppelt so schwer. Nur ein fauler Apfel könnte leicht mehr als die Hälfte der gesamten deutschen Population der betroffenen Rasse für immer für die Weiterzucht unbrauchbar machen oder mit schwerwiegenden Defektgenen behaften. Das wollen und müssen wir vermeiden, sofern es in unserer Macht steht. In den letzten 8 Jahren ist uns das ganz gut gelungen, wir werden unser Bestes tun, damit das in Zukunft so bleibt.
Wir sehen die Rassehundezucht nicht als Welpenvermehrung an. Man züchtet keine Hunde, damit die Kinder was zum Spielen haben oder um die Haushaltskasse aufzubessern . Das hat nichts mit seriöser Zucht zu tun. Auch das, was ländläufig momentan hier in Deutschland und benachbarten Ländern als OEB oder Olde Types angeboten wird, hat in den allermeisten Fällen überhaupt gar nichts mit Zucht zu tun, sondern ausschließlich mit Vermehrung. Es sind Bulldogmischungen mit selbstgemalten Papieren oder mit gekauften Papieren von sogenannten Registries (Registrierungen), die wie Pilze aus dem Boden schießen. Deren Geschäft ist der Verkauf von Ahnentafeln und die Veranstaltung von kommerziellen Ausstellungen, auf denen selbsternannte Pseudo-Kynologen, die zum Teil selber erst seit zwei Jahren einen Hund besitzen, als Richter fungieren und Hunde jeder Art und Mischung bewerten. Das ist übrigens ein typisch amerikanischer Trend, der jetzt über den Ozean geschwappt ist und die deutsche, traditionelle Rassehundezucht und das Ausstellungswesen vergiftet und unterwandert.
Täglich erreichen uns Mails oder Anrufe von Leuten, die irgendwo einen sogenannten OEB gekauft haben und jetzt entweder Probleme mit dem Ordnungsamt haben oder mit dem Verhalten des Hundes oder aber weiterzüchten wollen oder deren Hund krank ist oder, oder, oder.
Das ist natürlich sehr betrüblich, aber vermeidbar durch das Sammeln von seriösen Informationen und das Wissen darum, dass man nicht den erstbesten Welpen kauft, der einem irgendwo angeboten wird. Alle Welpen sind süß und in Zeiten der Wirtschaftskrise gibt es immer mehr Importe aus osteuropäischen Ländern, aber auch aus holländischen und belgischen und Massenzuchten, wo nur produziert wird zum Verkauf. Leider findet man diese reinen Produktions- und Vermehrungsstätten ebenso in Deutschland.
Die Chancen in jenen Zuchtbetrieben an einen gesunden, gut sozialisierten und fröhlichen Alltagsbegleiter für die Familie zu kommen sind sehr gering. Und die Wahrscheinlichkeit eine reinrassige und gesunde Bulldogge zu bekommen ist noch geringer. Sie tun damit auch kein gutes Werk, im Gegenteil, Sie unterstützen unbarmherziges Tierleid und die Ausbeutung der Zuchthunde. Mit dem Kauf eines solchen Welpen machen Sie nur Platz für das Elend eines weiteren Welpen.
Es war niemals einfacher als in der heutigen Zeit an Informationen zu kommen. Schalten Sie Ihre Vernunft ein um seriöse Informationen von den unseriösen zu selektieren. Gerne sind wir Ihnen behilflich, klären Sie auf und leisten Ihnen Hilfestellung, auch wenn wir nicht ständig Welpen verfügbar haben oder Ihnen vielleicht gar nicht weiterhelfen können. Uns ist es ein Anliegen im Interesse der OEBs und der von uns betreuten Rassen Aufklärung zu leisten.
Wir wollen damit nicht sagen, dass es nur im OBCE gute und seriöse Züchter gibt, sondern lediglich auf die besondere momentane Situation bei den alternativen Bulldograssen hinweisen. Informieren Sie sich gut, um den Hund zu bekommen, den Sie haben möchten. Für einen sorgfältig gezüchteten und aufgezogenen Bulldogwelpen müssen Sie in der Regel etwas Wartezeit einkalkulieren.
Und wenn Sie ein gutes Werk tun möchten, so kaufen Sie keinen Hund von einem Vermehrer oder Importeur oder Händler, sondern gehen Sie in ein Tierheim in Ihrer Nähe und suchen sich dort einen Hund, dem Sie ein Zuhause geben oder sehen Sie unter unserer Rubrik „Bulldogge in Not“ nach.